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Der Braunkohlentagebau hat in den letzten 25 Jahren die Archäologie vor große Herausforderungen gestellt. Heuersdorf gehört zu den zahlreichen Ortschaften südlich von Leipzig, die den mächtigen Schaufelradbaggern weichen mussten. Wie bei dem 1,5 km entfernt gelegenen Breunsdorf bot sich den Archäologen die Gelegenheit, eine im 12. Jahrhundert gegründete Ortschaft vollständig zu untersuchen und ihre Entwicklung über die Jahrhunderte bis zur Devastierung zu verfolgen. In den Jahren 2007 bis 2011 wurden Heuersdorf und das unmittelbar angrenzende Großhermsdorf ausgegraben. In diesem ersten Band der Auswertung werden die Kirchen und Friedhöfe beider Siedlungen behandelt. Während für die Heuersdorfer Kirche eine Umsetzung des gesamten Baukörpers nach Borna gelang, konnte die Kirche von Großhermsdorf vor ihrer Zerstörung bauarchäologisch untersucht werden. Die Freilegung der Gräber auf den beiden Friedhöfen führte zu der interessanten Entdeckung, dass das Totenbrauchtum bis in die Neuzeit hinein weitaus vielfältiger war, als man bislang glaubte.